Fechtseminar in Aldersbach
- Christian Olbrich
- 23. Okt. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 1. Mai 2021
Ein Hauch von Zdíkov meinte man letzten Samstag in Aldersbach zu fühlen. Nachdem Corona-bedingt nun schon der dritte Zdíkov-Lehrgang in Folge abgesagt werden musste, gelang es unseren Fechtern Bea, Flo und unserem Spartenleiter Roberto in atemberaubend kurzer Zeit, unseren Fechtern doch noch ein sehenswertes Fecht-Event zu bieten. Erwähnenswert ist das besonders deswegen, weil der gewählte Ort so gut getroffen war, dass man einfach davon ausgehen möchte, dass diesem eine längere Suche voranging. Der Rokoko-Bibliothekssaal mit den beeindruckenden Deckenfresken von 1760 bot ein passendes Ambiente, und mit seinen 12 Metern Höhe mussten auch die größten Fechter keine Bange haben, etwaige Elemente von Kronleuchtern in die ewigen Jagdgründe zu schicken (ein rein theoretischer Gedanke, versteht sich hust hust…). Lediglich die inzwischen doch recht niedrigen Temperaturen erzeugten anfangs etwas Bedenken – wobei sich diese dank Fechtjacke und Bewegung am Ende sogar als recht ideal herauskristallisierten. Sicher hat aber auch der im Saal frei verfügbare Kaffee seinen Teil dazu beigetragen.
Das fechterische Thema des Tages waren Gleitstöße, italienisch auch Fili, natürlich geleitet von unserem Fechtmeister Sigi. Wie unsere Fechter wissen sind Gleitstöße oder „feste“ Stöße sicherer als ihre ohne durchgängigen Klingenkontakt durchgeführten Gegenstücke, lassen sich dadurch aber auch oft leichter parieren. Sie bieten daher ganz eigene, taktische Anwendungsgebiete sind – je nach Einsatz – einfacher oder komplexer in der Durchführung. Durch geschicktes Wählen an Fechtpaaren wurden auch die weniger fortgeschrittenen Fechter nicht überfordert, und unsere „Veteranen“ kamen mit seltener gesehenen Übungen wie dem Quart-Coupée oder dem Terz-Kraftstoß auf ihre Kosten. Den fechterischen Abschluss boten Frei- und Übungsgefechte, diesmal mit der Kuriosität einer im Gefecht in der Angel (also im Griff) gebrochenen Klinge. Es braucht schon eine besondere Battuta, damit die Waffe des Gegners sprichwörtlich „explodiert“…

Natürlich darf für ein gelungenes Seminar auch die Kulinarik nicht fehlen. Ganz ohne das Vorwissen der Organisatoren durften die Fechter schon mittags feststellen, dass frische Weißwürste auf der Tageskarte standen. Besonders gefallen hat jedoch das gemeinsame Abendessen im Restaurant Asam, das sich in den wunderschönen Modlersälen eingerichtet hat und dem Bibliothekssaal optisch noch einen drauf setzt. Wir können den Besuch auch geschmacklich nur weiterempfehlen, die dort angebotenen Schmankerl rechtfertigen durchaus auch den gehobenen Preis.

Als rundum zufriedener Teilnehmer kann auch ich nur sagen: Danke fürs organisieren – toll war’s!
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